Der Genitivus subiectivus und obiectivus

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Obsidis metus mortis magnus est.
 
Die Angst der Geisel vor dem Tod ist groß.
 
 Der Satz enthält zwei Genitive (obsidis, mortis), die in ihrer Funktion verschieden sind

1) metus obsidis - die Angst der Geisel
    Die Geisel hat Angst.  --> Genitivus subiektivus

   Man kann die Aussage von "metus obsidis" als Satz ausdrücken: Die Geisel hat Angst.
   
In diesem Satz ist "Geisel" das Subjekt. Deshalb wird der entsprechende Genitiv
    Genitivus subiectivus
genannt.

 
2) metus mortis - die Angst vor dem Tod
    Die Geisel fürchtet den Tod.  --> Genitivus obiektivus

   Man kann die Aussage von "metus mortis" als Satz ausdrücken: Die Geisel fürchtet den Tod.
   
In diesem Satz ist "Tod" das Objekt. Deshalb wird der entsprechende Genitiv
    Genitivus obiectivus
genannt. Im Deutschen wird er meistens mit einem präpositionalen Ausdruck
    übersetzt (Angst vor dem Tod).

Weiter Beispiele:

amor matris (aber: "amor patriae" ist eindeutig)
timor hostium
cura liberorum